Grünes Wachstum – Ein kapitalistisches Märchen?!
Mit über 36.000 Klicks zum Jahresbeginn 2023 ist ein Video auf dem YouTube-Kanal des Weltethos-Instituts besonders erfolgreich. Es ist die Aufzeichnung einer Diskussion zwischen Ulrike Herrmann und Prof. Nils Goldschmidt vom 30. November 2022. Frau Herrmann, die bekannte Wirtschaftsjournalistin, analysiert in ihrem Bestseller „Das Ende des Kapitalismus“ die Strategie des nachhaltigen Wachstums als Antwort auf die Klimakrise. Ihr Ergebnis: u.a. aus naturwissenschaftlichen Gründen (Verfügbarkeit von Öko-Energie) und ökonomischen Gründen (quantitative Wachstums- und Konsumzwänge) kann es ein verantwortliches Wachsen hinein in eine ökologisch nachhaltige Situation gar nicht geben. Daher brauchen wir eine Schrumpfung und Neuorganisation, die nach dem Vorbild der britischen Kriegswirtschaft organisiert werden könnte. Bei dieser Vorstellung stellten sich dem Ökonomen Prof. Dr. Nils Goldschmidt, Inhaber des Lehrstuhls für Kontextuale Ökonomik und ökonomische Bildung an der Universität Siegen und Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft, alle Haare auf. Er fürchtet eine Bürokratenherrschaft und eine Erdrosselung der wirtschaftlichen Innovationskraft, die ein marktwirtschaftliches System auszeichnet. Wer solle denn anhand welcher Kriterien entscheiden, was konsumiert werden darf? Und wie verhindert das Öko-Regime Auswanderung bzw. Kapitalabfluss? Die lebendige Diskussion wurde moderiert von Bernd Villhauer, der am Ende beiden Diskutanten bescheinigte, respektvoll und sachlich ein zentrales Zukunftsthema behandelt zu haben.