Hans Küng | Stiftung Weltethos
Das Projekt Weltethos besteht aus der 1995 gegründeten Stiftung Weltethos und dem von der Stiftung getragenen und 2012 eröffneten Weltethos-Institut an der Universität Tübingen, das von der Karl Schlecht Stiftung finanziert wird. Die Grundlage des Projekt Weltethos ist das Schaffen des Theologen Prof. Dr. Hans Küng. Der in seiner 1990 veröffentlichten Publikation „Projekt Weltethos” eingeführte Begriff „Weltethos“ bezeichnet einen Grundkonsens bezüglich einiger gemeinsamer Werte und Maßstäbe, die über die Grenzen von Religionen, Kulturen und Nationen hinweg verbinden. Für ein friedliches Zusammenleben und ein verantwortungsvolles Miteinander ist die Menschheit auf einen solchen Konsens über interkulturell gültige Werte, Normen und Maßstäbe angewiesen. | Konkret geht es dabei um: • DAS PRINZIP MENSCHLICHKEIT. • DIE „GOLDENE REGEL” DER GEGENSEITIGKEIT. • DIE SELBSTVERPFLICHTUNG AUF GEWALTLOSIGKEIT, GERECHTIGKEIT, WAHRHAFTIGKEIT UND PARTNERSCHAFT SOWIE ÖKOLOGISCHE VERANTWORTUNG. | ||||||
Bei allen programmatischen Gemeinsamkeiten – nämlich der Rückbindung an die Weltethos-Thematik – unterscheiden sich die Themen- und Tätigkeitsprofile von Weltethos-Institut und Stiftung. Während das Institut seinen Fokus auf Forschung, Lehre, Praxistransfer für Wirtschaft und Gesellschaft setzt, mit all den damit verbundenen unterschiedlichen Aktivitäten, ist das Team der Stiftung Weltethos in folgenden Bereichen aktiv: • Interreligiöser und interkultureller Dialog • Wertedialog • Demokratieförderung • ökologische Verantwortung • Friedensarbeit Hinter diesen Handlungsfeldern verbirgt sich eine Vielzahl spannender Projekte und Aktivitäten. Da die Stiftung Weltethos einen eigenen Tätigkeitsbericht veröffentlicht, seien hier nur einige Beispiele aus dem Jahr 2022 aufgezeigt: | |||||||
• Ausrichtung des Netzwerktreffens der Weltethos-Schulen; drei Auszeichnungen zur Weltethos-Schule; Betreuung von 22 Weltethos- Schulen. • Zwei Vernetzungstreffen des Projekts „Räte der Religionen in Baden- Württemberg“. • Die Ausstellung „Weltreligionen – Weltfrieden – Weltethos“ wurde wieder durchgehend bundesweit gezeigt und durch Videos erweitert. • 28 teilnehmende Gruppen am wordlab mit 84 Workshops zur Förderung der Demokratiekompetenzen von jungen Menschen im Schuljahr 2021/22. • Publikationen, Beratungs- und Gremienarbeit in den Themenfeldern Religionen/Konflikt/Frieden und zahlreiche Vorträge und Seminare hinsichtlich der Methoden, Möglichkeiten und Erfolge gewaltloser Friedensschaffung. • Mitorganisation der Interreligiösen Begegnung für und mit Studierenden „Berührt. Von Musik und Worten“. | |||||||
• Mitveranstaltung der Interreligiösen Studientage der Universitäten Hildesheim und Osnabrück. • Moderation verschiedener Podien und Podiumsbeteiligung auf dem Katholikentag in Stuttgart. • Mitveranstaltung der zweiten Tagung der Veranstaltungsreihe über islamstämmige Minderheiten in Deutschland „Ahmadiyya in Deutschland – Gesellschaft gemeinsam gestalten“. • Podiumsdiskussion „Sichtbar Gläubig“ mit Vertreter*innen aus Judentum, Sikh- und Bahá´í-Religion. • Organisation der Podiumsdiskussion „Fiasko Afghanistan“ mit dem renommierten Kriegsreporter Wolfgang Bauer und dem Afghanistan- Experten Emran Feroz. • Mitveranstaltung der Interreligiösen Frauentagung mit Frauenmahl, „Frauen Macht was“ mit Aki Hild, Theologin und Doktorandin in der queeren Theologie, Dr. Ulrike Offenberg, Rabbinerin und Merve Kayikci, Journalistin und Moderatorin. • Durchführung der zweiten Ausbildung der „Vare1“-Botschafter*innen. • Konzeption und Umsetzung der neuen Website: www.weltethos.org. |
Die Stiftung kooperiert dabei auch mit Weltethos-Initiativen im Ausland wie der Schweizer Stiftung Weltethos und der Initiative Weltethos Österreich und verfügt über ein bundesweites Netz freier Mitarbeiter*innen. Geleitet wird die Stiftung Weltethos von einem sechsköpfigen Vorstand seit Oktober 2022 unter dem Vorsitz von Präsident Prof. Dr. Bernd Engler. Eberhardt Stilz, seit 2013 Präsident der Stiftung, übergab am 11. Oktober 2022 sein Amt an den ehemaligen Rektor der Universität Tübingen; die Geschäftsführung obliegt dem Generalsekretär Dr. Stephan Schlensog.